Urlaub in Frankfurt – 4 Orte zum Entspannen
In diesem Jahr sind Reisen in alle möglichen Länder der Welt und langfristige Urlaubsplanung selten möglich. Was bietet sich da besser an als Urlaub in der eigenen Stadt – Urlaub in Frankfurt? Ich habe mir für euch Gedanken gemacht und vier Orte und Touren herausgesucht, die sich für mich nach Urlaub anfühlen. Etwas Süßes genießen, der Hektik der Stadt entfliehen oder Natur entdecken und einfach Pausen in den Alltag integrieren – Urlaub muss nicht „viele Kilometer Entfernung“ bedeuten, Urlaub gibt es auch vor der Haustür, man muss sich nur darauf einlassen und neugierig bleiben.
Werft einen Blick in mein Tagebuch und begleitet mich auf meinem Urlaub in Frankfurt – viel Spaß!
1. Botanischer Garten in Frankfurt
Vorbei am Palmengarten, oft wird dieser wohl eher nicht einfach ignoriert, bin ich immer weiter geradeaus, die Siesmayerstraße entlang bis zum botanischen Garten gelaufen. Eine echte Oase in der Stadt, solange kein Flugzeug über das Gelände fliegt oder man durch den Teil des botanischen Gartens geht, der direkt an einer viel befahrenen Straße liegt. Auf meinem Weg durch den Garten habe ich mindestens die halbe Welt durchquert (und das, obwohl ich nur Urlaub in Frankfurt geplant hatte). Meine erste Pause mache ich auf einer Bank am Rand des Arzneipflanzengartens genau zwischen den Themenbeeten „Aroma“ und „Durchfall“ – ein ganz idyllisches Plätzchen. Die kostenlose App des botanischen Gartens hält für mich Informationen zu allen möglichen Pflanzen bereit.
Etwas weiter, ich war auf Gran Canaria und in japanischen Wäldern, mache ich die nächste Pause auf einer Bank. Rechts von mir ragt der Fernsehturm in den Himmel, vor mir befindet sich eine Glatthafer-Wiese. Im Hintergrund ist das Rauschen der Autos wieder lauter geworden. Mit viel Fantasie klingt es für mich nach Meeresrauschen, wobei es eine ziemlich stürmische See sein müsste, so laut, wie es rauscht. Dafür ist es an meinem Platz auf der Bank sehr windstill – zu windstill. Schade, aber Frankfurt liegt nun mal nicht am Meer.
2. Enkheimer Ried - das ist Urlaub in Frankfurt
Wenn man mit der U7 zur Endstation Enkheim fährt, geht es vorbei an der Eissporthalle, dem Hessen-Center und der Haltestelle, von der aus es zur Batschkapp geht, ganz weit weg vom Stadtzentrum in den östlichsten Stadtteil Frankfurt: Bergen-Enkheim. Mit dem Ausstieg aus der Bahn und dem Entfernen der im Sommer besonders warmen Maske, ist das eigentliche Ziel aber noch nicht erreicht. Zu Fuß geht es weiter Richtung Stadtgrenze. Je weiter man geht, desto mehr vergisst man, in welcher Stadt man eigentlich ist. Um dies vollständig zu vergessen, muss man nur der Barbarossastraße folgen, an einer pyramidenartigen Kirche vorbei, auf die Leuchte abbiegen und den Schildern zum Sportzentrum folgen. Etwas entspannter ist es, wenn man direkt mit dem Auto in die Nähe des Sportplatzes fährt. Folgt man dem Weg, der am Sportzentrum vorbeiführt, gelangt man in ein traumhaftes Naturschutzgebiet. Schon bei meinem ersten Besuch in Bergen-Enkheim habe ich gedacht: so sieht der perfekte Urlaub in Frankfurt aus.
Die beste Aussicht auf den Riedteich
Ein kleiner Abstecher auf die lang gezogenen Treppenstufen auf der linken Seite eröffnet am Ende der Treppe den wunderschönen Blick auf den Enkheimer Riedteich. Eine Aussicht, die mehr „Urlaub“ kaum sein könnte. An keiner anderen Stelle hat man so eine gute Sicht auf den See, der ansonsten sehr zugewachsen ist. Gut für die Fische – sie haben ihre Ruhe vor Badegästen und AnglerInnen!
Auf der rechten Seite des Sees führt der Nachtigallenweg durch den Wald. Auf dem Weg kommt die Frage auf: „In welcher Stadt sind wir noch mal?“ Am Ende des Weges, er ist gar nicht mal so kurz, lohnt sich die Fortsetzung der Wanderung nach links. Wiesen, Mais und knorrige Bäume säumen den Weg. Hinter den hohen Maispflanzen schaut der Turm der EZB am Horizont hervor. Richtig, wir sind noch in Frankfurt…
Mit jedem Schritt, den es den Berger Hang hinauf geht, zeigt sich die Skyline mehr und mehr. Jetzt ist es eindeutig: Hier sind wir in Frankfurt und gleichzeitig im Urlaub. Der Blick schweift über die Umgebung und Bänke laden zu einer Pause ein. Wären sie nicht in der prallen Sommersonne, ließe es sich hier sehr lange aushalten.
Zu den Bänken kommt man übrigens, wenn man an jeder möglichen Weggabelung den Weg wählt, der noch ein Stückchen weiter hochgeht. Aber keine Angst, man muss sich nur an ca. zwei Gabelungen entscheiden.
Außer den Geräuschen der Natur und den ein oder anderen RadfahrerInnen, ist hier entspannende Stille. Nach einem Picknick im Schatten gehen wir denselben Weg zurück. So viel Sonne und frische Luft machen ziemlich müde. Wie gut, dass uns die U-Bahn ohne weitere körperliche Arbeit zurück aus der Oase am Rande Frankfurts ins städtische Getümmel bringt.
3. Eiskalt erfrischen bei: The Braze
Nach unserer Wanderung in Bergen-Enkheim fühlten wir uns fast wie vertrocknete Blumen. Was hilft gegen diesen Zustand am besten? Natürlich ein Eis oder ein erfrischendes Getränk! Gut, dass auf unserem Urlaubsplan zufälligerweise die Eisdiele am Lindenbaum The Braze in Eschersheim stand. An der Haltestelle Lindenbaum (U1, U2, U3 und U8) stiegen wir aus und wurden von einem großen Schild begrüßt, das uns mitteilte, es seien nur noch 25 Meter um die Ecke bis zum Eis aus eigener Herstellung. Neben den versprochenen veganen und nicht-veganen Eissorten stehen außerdem kühlender Kaffee oder Tee auf der Karte. Wir wählten jeweils einen Iced Tea und merkten, wie wir wieder aufblühten.
Mit etwas Glück und dem richtigen Timing gibt es bei eurem Besuch auch noch ein paar freie Plätze an der frischen Luft. Ansonsten ist es schön, mit einem Eis einen kleinen Spaziergang durch das angrenzende Wohngebiet zu machen.
4. Abenteuer am Alten Flugplatz
Die letzte Tour für diesen Urlaub in Frankfurt startet am Parkplatz des Eschersheimer Schwimmbads. Statt über die Brücke zu gehen, die über die Nidda führt, bleiben wir auf unserer Seite und schlagen den Fußgängerpfad ein. Direkt am Anfang führt der Weg über den Zufluss des Urselbachs in die Nidda. Merkt euch diese Stelle gut, denn auf dem Rückweg wird sie noch eine interessante Rolle spielen. Auf dem Dach des Wehrs sehen wir einen Graureiher, der mal das eine, mal das andere Bein hebt und einfach entspannt.
Auch wenn der Mühlenwanderweg einige Meter weiter nach links abzweigt, halten wir uns rechts – immer möglichst nah an der Nidda. (Das gilt für den gesamten Weg, also ganz einfach.) Kurzzeitig unentspannt, aber „happy“ geht es unter der Autobahn 661 hindurch. Wenig später übernimmt wieder die Natur die Geräuschkulisse. Wir gehen immer weiter, bis uns am Steg zum Alten Flugplatz das Grüngürteltier am Rand der Brücke begrüßt. Eine unbekannte Person hat dem Tier einen neuen Ansprüher verpasst. Ob die neuen Farben schmeichelhaft sind, ist schwer zu sagen. Was meint ihr?
Am Ziel "Alter Flugplatz" angekommen
Auf dem Flugplatz tummeln sich auch am späten Nachmittag noch einige Familien. Kleine Kinder lernen Fahrradfahren und machen den Platz unsicher. Der Wind weht durch das Schilf und die Gräser. Hier riecht es tatsächlich nach Meer!
Über einen versteckten Pfad am Ende des Platzes gelangen wir, nachdem wir uns durchs Gestrüpp geschlagen haben, zu einem kleinen Gewässer. Die Infotafel verrät, dass sich hier besonders Libellen wohlfühlen. Ein tiefer Atemzug und der Anblick der glatten Wasseroberfläche sorgen für einen richtigen Urlaubsmoment.
Auf dem Rückweg kommt die Sonne immer mehr hinter den Wolken hervor und taucht unseren Weg, die Nidda, die Wiesen, die Menschen und ihre Hunde in goldenes Abendlicht. Der Graureiher vom Anfang hat sich einen neuen Platz direkt am Zufluss des Urselbachs in die Nidda gesucht. Wir beobachten, wie er wartet und wollen schon fast weitergehen, als er plötzlich einen Schritt ins Wasser wagt und seine Beute schnappt. Es wird Zeit, dass wir nach Hause gehen, denn auch wir bekommen langsam Hunger und ziemlich müde Beine.
Lust auf Urlaub in Frankfurt?
Ich hoffe sehr, dass ich euch Lust auf Urlaub in Frankfurt machen konnte und würde mich total freuen, von euch zu lesen, wenn ihr einen der Orte besucht! Einen wunderschönen Urlaub in Frankfurt!
4 Comments
Jürgen
In einem Kommentar fehlt ganz oben ein „sind“. Dazu kommen einige Ausdrucksschwächen. Sorry.
Jürgen
Mal wieder „hey“. Die Schwanheimer Dünen sehenswert (https://www.juergen-lange.de/die-schwanheimer-duenen-im-fruehling). Ich bin schon gespannt auf Deine Bilder hierzu. Nach den Schwanheimer Dünen kann man auch den nahe gelegenen Wald erkunden. An der Schwanheimer Bahnstraße findet man zwei große Wiesen, einen Spielpark, einen kleinen Zoo und auch Sportanlagen. Auch Komisches gilt es zu finden. Ach, Schwanheim ist natürlich auch ein Frankfurter Stadtteil.
Aber auch der Grill#sche Altarm (Nidda) taugt zum Urlauben. Hier hat es noch den Niedwald und den Stadtteil Nied. Sossenheim und das Sossenheimer Unterfeld sind auch nicht mehr weit. Und auch Höchst – oh, hier warst Du ja schon – ist bald erreicht.
LG – Jürgen
Andrea
Schöner Artikel, der mit viel Engagement und Leidenschaft umgesetzt wurde. 🙂
Wie wäre ein Beitrag über das Naturschutzgebiet an Schwanheimer Düne?!? Sicher auch lohnenswert…
43perspektiven
Vielen Dank Andrea! 🙂 Gute Idee, da war ich noch nie – kommt auf meine Liste!