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Sindlingen: Frankfurts tiefster Punkt

„Sindlingen? Ist das nicht bei Stuttgart? Ach nein, das ist Sindelfingen. Wo bitte ist Sindlingen und seit wann ist das ein Teil von Frankfurt?“ So oder ganz ähnlich ging es mir, als ich mir am Anfang meines Projekts die Liste aller Frankfurter Stadtteile angeschaut habe. Damit ihr besser Bescheid wisst: Der Stadtteil liegt im Westen von Frankfurt und war zunächst ein Stadtteil von Höchst am Main, bevor Höchst und Sindlingen 1928 zu Stadtteilen von Frankfurt wurden.

Mein erster Besuch in Sindlingen

Im Herbst vor zwei Jahren war es endlich so weit – ich machte mich auf den Weg nach Sindlingen. Entsprechend meiner Vorkenntnisse waren auch meine Erwartungen an den Stadtteil gering. Bei meiner Ankunft mit der S-Bahn zeigte sich der Bahnhof erwartungsgemäß von seiner „besten“ Seite. Die geringen Erwartungen schienen sich zu bestätigen, aber ganz falsch gedacht. 

Sindlingen-Bahnhof

Nur wenige Minuten vom Bahnhof entfernt, zeigte Sindlingen eine schönere Seite: malerische Siedlungen, schöne Vorgärten, buntes Herbstlaub und einen vollgepackten Bücherschrank. 

Brutalismus am Bahnhof

Im Sindlinger Norden, unweit der S-Bahn Station, liegt der Richard-Weidlich-Platz. Zu den Gebäuden, die den Platz umgeben, gehört das Bürgerhaus des Stadtteils – das Haus Sindlingen, in dem vor allem Veranstaltungen stattfinden. Das Gebäude wurde im Stil des Brutalismus errichtet und erhielt von 1973 bis 1974 deutschlandweit Aufmerksamkeit, da dort Prozesse gegen Mitglieder der RAF stattfanden.

Sindlingens Süden

Im südlichen Teil des Frankfurter Stadtteils gibt es einen alten Ortskern mit schönen Kirchen, einer sehr roten Tür und lustigen Straßennamen. 

Am Mainufer kann man die Werksbrücke West entdecken. Sie verbindet Kelsterbach mit Frankfurt und befindet sich an der westlichen Grenze des Industrieparks Höchst. Zudem ist sie sehr fotogen. Auf meinem Weg zur Werksbrücke West bemerkten zwei Passanten meine Kamera und meinten, dass die Presse da sei. Touristen verirren sich wohl nicht sehr häufig nach Sindlingen.

Werksbrücke West Sindlingen

Vom Mainufer aus, dem tiefsten Punkt Frankfurts, kann man den Blick wieder Richtung Sindlingen schweifen lassen und die Villa Meister aus der Gründerzeit bewundern, die über dem Ufer thront. Der Garten der Villa ist öffentlich zugänglich und lädt zu einem Spaziergang ein. Zumindest war das 2018 noch so. Im Jahr 2019 wurde die Villa Medienberichten zur Folge verkauft. Ob der Park weiterhin öffentlich ist, muss ich bei meinem nächsten Besuch nachschauen. 

Villa Meister Sindlingen

Mein Fazit: Sindlingen ist ein interessanter Stadtteil abseits der allseits bekannten Orte in Frankfurt und definitiv einen Besuch wert. Wart ihr schon einmal dort und habt noch weitere Empfehlungen? Schreibt mir gerne einen Kommentar oder eine Nachricht bei Instagram.

Jedem Stadtteil wird vor meinem Besuch eine zufällige Frage zugeteilt. Während meiner Tour durch den Stadtteil suche ich eine Antwort. Die Antwort halte ich in einem Bild und ohne weitere Erklärung fest:

#fragdenstadtteil - Sindlingen: Wofür ist es nie zu spät?

Ihr möchtet auch nach Sindlingen?

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